Die zehn besten Super Bowls - im Ranking und mit Video (2024)

Essen. Die San Francisco 49ers und die Kansas City Chiefs spielen heute um den Super Bowl. Hier gibt es zehn besten NFL-Finals mit Videos.

  • Die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers stehen sich in der Nacht von Sonntag auf Montag (0.30 Uhr deutscher Zeit/RTL) in Las Vegas im Super Bowl 58 gegenüber.
  • 150 Millionen Zuschauer in der Spitze in den USA und gar 800 Millionen Zuschauer weltweit sehen das NFL-Endspiel zwischen den Meistern der National Football Conference (NFC), den 49ers mit Quarterback Brock Purdy, und der American Football Conference (AFC), den Chiefs mit Superstar Patrick Mahomes
  • Rekordsieger sind die New England Patriots und die Pittsburgh Steelers mit je sechs Titeln. Fünfmal gewannen die San Francisco 49ers und die Dallas Cowboys den Super Bowl, viermal die Green Bay Packers und die New York Giants

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Von Andreas Berten

Heute Nacht ist es soweit: Der Super Bowl im American Football ist das größte Einzelsportereignis der Welt. Wenn die San Francisco 49ers und die Kansas City Chiefs sich am Sonntag, 11. Februar (Nacht zu Montag), um 0.30 Uhr deutscher Zeit (RTL) im Allegiant Stadium beim Super Bowl 58 gegenüberstehen, schauen rund um die Welt bis zu 800 Millionen Fans zu. Packender Sport, dazu die viel beachtete Halbzeitshow, Geschichten von großen Triumphen und bitteren Niederlagen verleihen dem Super Bowl immer wieder eine neue Faszination.

Mit den San Francisco 49ers und den Kansas City Chiefs stehen sich die beiden besten Teams der NFL-Saison gegenüber. Seit 1967 wird der Super Bowl ausgetragen – die Ära ist also reich an großartigen Momenten. Wir haben die zehn besten Super Bowls zusammengestellt.

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Von Andreas Berten

Der Super Bowl und die Ära von Coach Bill Belichick

10. Super Bowl 25 (1991): New York Giants – Buffalo Bills 20:19

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Konnte die beste Defensive der Saison, die Giants mit ihren menschenfressenden Linebackern Lawrence Taylor und Pepper Johnson, die beste Offensive der Saison, die Bills um Quarterback Jim Kelly und Runningback Thurman Thomas, stoppen? Wenn man ehrlich ist: So richtig nicht, auch wenn Buffalo, im Finale der AFC Championship zuvor noch 51:3-Sieger über die Raiders, am Ende als Verlierer vom Platz ging. Denn über Sieg und Niederlage entschieden acht Sekunden vor dem Ende ein paar Inches. Oder wie die Amerikaner sagen: „Wide Right” – „Knapp rechts”.

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Von Andreas Berten

Das ist der Name für das missglückte Field Goal von Scott Norwood, das die Bills danach wie ein Fluch begleiten sollte. Viermal in Serie am Super Bowl vorbeizuschrammen, ist unrühmlicher Rekord in der NFL. Norwood hätte Buffalo die erste Vince-Lombardi-Trophäe bescheren können. „Ich habe meine Hüften nicht richtig in den Schuss gedreht bekommen“, sagte der Kicker über das rechts vorbeigesegelte Ei, den wohl berühmtesten Fehlschuss in der Geschichte der NFL und laut einer ESPN-Wahl der 41. der 100 größten Sportmomente. Super Bowl 25 blieb aber noch aus zwei anderen Gründen in Erinnerung: Zum einen war die Teenie-Band New Kids On The Block Haupt-Act der ersten Halbzeitshow, wie sie heute bekannt ist. Zum anderen war es der zweite Super-Bowl-Ring für New Yorks Defensivkoordinator Bill Belichick. In der Folgezeit trat er seinen ersten Job als Head Coach bei den Cleveland Browns an, ehe er während seiner von 2000 bis 2023 währenden Ära sechsmal mit den New England Patriots um Quarterback-Legende Tom Brady Meister wurde.

Super Bowl: Als die Legende von Tom Brady bei den Patriots ihren Anfang nahm

9. Super Bowl 36 (2002): New England Patriots – St. Louis Rams 20:17

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Die Stimmung im Louisiana Superdome von New Orleans war gedrungen, die USA standen noch immer unter dem Schock der Anschläge auf das World Trade Center fünf Monate zuvor. In Gedenken der 9/11-Opfer bot die irische Kultband U2 die vielleicht einfühlsamste Halbzeitshow in der Geschichte der Super Bowls dar. Der Sieg der Patriots hat aber auch sporthistorisch Bedeutung: Hier ging der Stern eines gewissen Thomas Edward Patrick Brady jr., der Sportwelt bekannt als Tom Brady, auf, hier gewann der Quarterback seinen ersten von sieben Super-Bowl-Ringen.

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Von Andreas Berten

Dabei waren seine Patriots – Brady war erst nach Saisonbeginn für Drew Bledsoe, der sich schwer verletzt hatte, zum Starting Quarterback geworden – klarer Außenseiter gegen die „Greatest Show on Turf“. So wurde die Rams aus Missouri genannt, Quarterback Kurt Warner und Running Back Marshall Faulk das offensivstärkste Team der NFL zu 15 Siegen in den 16 regulären Saisonspielen geführt hatten. Drei Rams-Turnovers – darunter eine Interception von Kurt Warner, die Ty Law zu einem Touchdown nutzte – sorgten aber für eine 17:3-Führung New Englands vor dem letzten Viertel. Warner lief dann selbst einmal in die Endzone und bediente Ricky Proehl für einen Touchdown. Doch 1:21 Minuten vor dem Spielende war der Moment, in dem die Legende von Tom Brady ihren Ursprung nahm: Von der eigenen 17-Yards-Linie führte der damals 24-Jährige die Patriots mit fünf Pässen für 53 Yards in die Field-Goal-Reichweite; und mit Ablauf der Uhrzeit kickte Adam Vinatieri das Ei aus 48 Yards zum Endstand durch die Stangen. Seitdem sollte der Name Brady die Geschichte des Super Bowls maßgeblich beeinflussen.

Super Bowl: Für die Eagles und Nick Foles wird ein Märchen wahr

8. Super Bowl 52 (2018): Philadelphia Eagles – New England Patriots 41:33

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Gelegenheit macht Diebe – das kann man so stehen lassen für Super Bowl 52. Vor allem macht in diesem Fall Gelegenheit aber Helden. Ein spektakuläres Saisonfinale, das sich die Eagles und Patriots im US Bank Stadium von Minneapolis liefern, zweifelsohne: Nur ein Super Bowl war je punktreicher (1995 kamen die San Francisco 49ers und die San Diego Chargers beim 49:26 der Niners auf einen Punkt mehr als diese beiden Teams), Eagles und Patriots kamen zusammen auf 1151 geworfene oder erlaufene Yards, nie hatte der Super-Bowl-Verlierer mehr Punkte als das Team aus Philly.

Aber: Die Geschichte des Saisonfinales ist die von Nick Foles. Es wurde ein Sportmärchen, denn als sich der etatmäßige Quarterback der Eagles – Carson Wentz, in dieser Saison sogar MVP-Anwärter – kurz vor den Play-offs das Kreuzband riss, musste Foles einspringen. Aus der Traum von der ersten Vincent-Lombardi-Trophäe für die Franchise? Von wegen: Keine Abwehr konnte es mit den Eagles aufnehmen, auch die Patriots kamen aus dem Staunen beim „Philly Special“ nicht heraus; bei einem angetäuschten Reverse der Eagles fitschte Foles in die Endzone New Englands und fing selbst einen Touchdown-Pass. Foles wurde zum MVP ernannt – größte Ehre ist aber die Statue von ihm vor dem Lincoln Financial Field in Philadelphia.

Super Bowl: Wie man auch ohne Touchdown MVP werden kann

7. Super Bowl 3 (1969): New York Jets – Baltimore Colts 16:7

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Eine Liste der zehn besten Super Bowls wäre ohne dieses Duell nicht vollständig. Erst zum dritten Mal standen sich die Meister der AFC und der NFC gegenüber – die Jets und die Colts sorgten im Orange Bowl Stadium von Miami dafür, dass der neue Name Super Bowl erstmals auch seine volle Berechtigung hatte. Wenige Tage vor dem Kick-off hatte Jets-Quarterback Joe Namath noch im Miami Touchdown Club getönt: „Wir werden das Spiel gewinnen, ich garantiere es.“

Sein Coach Weeb Ewbank gab Jahre später zu, in diesem Mordgelüste verspürt zu haben. Schließlich waren die vom großen Don Shula trainierten Colts der turmhohe Favorit, vor allem dank Quarterback Johnny Unitas. Dieser war aber angeschlagen und wurde von Earl Morrall vertreten, der mit drei Interceptions nicht in die Fußstapfen Unitas‘ treten konnte. Namath warf gerade mal für 206 Yards; geprägt war die Partie vom Laufspiel, Jets-Runningback erzielte ihren einzigen Touchdown. Das 16:7 für New York ist bis heute eine der größten Überraschungen in einem Super Bowl. Und es lieferte ein episches Bild: Wie Namath – noch immer einziger Super-Bowl-MVP ohne einen Touchdown – nämlich mit durch die Massen Richtung Umkleide lief und dabei den Zeigefinger der rechten Hans ausstreckte.

Super Bowl: Seahawks-Coach Carroll und die schlimmste Entscheidung seiner Karriere

6. Super Bowl 49 (2015): New England Patriots – Seattle Seahawks 28:24

Die Seahawks, nach dem 43:8 im Vorjahr über die Denver Broncos als Titelträger nach Arizona gereist, sorgten im University of Phoenix Stadium für nicht weniger als den schockierendsten Playcall der Super-Bowl-Geschichte. Keine 30 Sekunden standen noch auf der Playclock, und Seattle war beim Stande von 24:28 bis an die Ein-Yard-Linie der Patriots vorgerückt. Eine klare Sache für Marshawn Lynch, genannt Beastmode, den besten Runningback der Liga. Mit einem 103. erlaufenen Yard und seinem zweiten Touchdown der Partie hätte Lynch zum Matchwinner werden können.

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Aber Seahawks-Coach Pete Carroll und sein Offensive Coordinator Darrel Bevell trafen die schlechteste Entscheidung ihres Lebens: Sie ließen Quarterback Russell Wilson den Ball nach rechts zu Ricardo Lockette werfen, an den aber der Patriot-Rookie-Verteidiger Malcolm Butler (zum zweiten Mal entscheidend verteidigt in dieser Begegnung) seine Finger bekam und ihn aus der Luft pflückte. Butler war ein entscheidender Faktor für New England, der andere: Tom Brady. Vor dem letzten Spielabschnitt mit zehn Punkten im Rückstand, fanden seine Pässe – nachdem er zuvor schon Tight-End-Legende Rob Gronkowski mustergültig bedient hatte – zwischen Seattles berüchtigter Abwehrreihe „Legion of Boom“ die Receiver Danny Amendola und Julian Edelmann für zwei Touchdowns. Super Bowl 49 ist aber nicht die Geschichte des Siegens der Patriots (mit Sebastian Vollmers erstem von zwei Ringen), sondern des Scheiterns bei den Seahawks.

Super Bowl: Als aus Joe Montana bei den San Francisco 49ers Joe Cool wurde

5. Super Bowl 23 (1989): San Francisco 49ers – Cincinnati Bengals 20:16

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Der 1989er Super Bowl im Joe Robbie Stadium von Miami ist die Geburtsstunde von „Joe Cool“: Zweimal hatte Joe Montana bis zu diesem Zeitpunkt die San Francisco 49ers schon zur Vince-Lombardi-Trophäe geworfen. Aber nicht davor und erst recht nicht seinem vierten Titel im Jahr darauf beim 55:10 über die Denver Broncos muss der Star-Quarterback so eiskalte Nerven haben wie gegen die Bengals. Die Niners zementierten ihre Ruf als das Team der 80er Jahre, Montana warf für 357 Yards Raumgewinn – die meisten seiner Pässe fing Receiver-Legende und MVP des Spiels, Jerry Rice, elfmal für insgesamt 215 Yards, ein Rekordwert. Rices Touchdown zum 13:13-Ausgleich konterte Bengals-Kicker Jim Breech mit einem 40-Yard-Field-Goal 3:44 Minuten vor dem Ende. Und alle dachten: Einfach nicht der Tag der Niners.

Doch die Rechnung wurde ohne Joe Cool gemacht. Präzise, wagemutig und zielstrebig ging er ab der eigenen 8-Yard-Linie vor. Vor dem ersten Spielzug ließ er seine Teamkollegen Bauklötze staunen, als Montana im Huddle die Absprache mit der Frage „Hey, ist das nicht John Candy?“ eröffnete und auf die Tribüne zeigte. Und dann: elf Spielzüge, nur ein drittes Down und der Touchdown-Pass zu John Taylor zum dritten Super-Bowl-Ring für Montana.

Super Bowl: Die New England Patriots und der Traum von der perfekten Saison

4. Super Bowl 42 (2008): New York Giants – New England Patriots 17:14

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Diese! Patriots! Waren! Unbesiegbar! – Bis die Giants kamen. In Glendale/Arizona gab es 2008 nicht einen Besucher des 42. Super Bowls, der am vierten Ring für Tom Brady – bereits in der Diskussion als GOAT, als größter Spieler aller Zeiten – gezweifelt hätte. 18 Siege waren eingefahren, Brady und seine Receiver Randy Moss sowie Wes Welker zerlegten ihre Gegner reihenweise. Nur noch ein Sieg fehlte, um mit den legendären 1972er Miami Dolphins gleichzuziehen, die als einziges Team eine perfekte Saison ohne Niederlage gespielt hatten (und noch heute haben).

Aber dieser Weg in die Geschichtsbücher blieb New England verwehrt. Die Giants um Quarterback Eli Manning hielten das Spiel eng und sorgten in einem der besten Schlussviertel für die Sensation. 14:10 führten die Patriots knapp drei Minuten vor Schluss, als die 72.000 Zuschauer wohl Zeuge des unglaublichsten Schluss-Drives wurden. Bei einem dritten Versuch und noch 1:15 Minuten Restspielzeit öffnete sich vor Manning eine Wand von gegnerischen Verteidigern. Wie mit Zauberkräften konnte er sich befreien – seinen Pass sicherte David Tyree nicht minder sehenswert mit einer Hand auf dem Helm. Ein unglaublicher Wurf, aber ein noch unvorstellbarerer Catch. 35 Sekunden vor dem Ende hielt dann New Yorks Receiver Plaxico Burress das Ei in der Endzone in den Händen – 17:14, die Giants waren fortan (zumindest aus New-England-Sicht) die größten Spielverderber des US-Sports und das erste Wildcard-Team, das den Super Bowl gewann.

Super Bowl: Santonio Holmes und der Catch seines Lebens für die Steelers

3. Super Bowl 43 (2009): Pittsburgh Steelers – Arizona Cardinals 27:23

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Es sollte der perfekte Abschied für besagten Kurt Warner werden, der über einen einjährigen Zwischenstopp bei der New York Giants inzwischen von den Rams zu den Cardinals gewechselt war und ein Jahr später seine Karriere beenden sollte. Ein zweiter Super-Bowl-Ring für den sicheren Hall-of-Fame-Anwärter galt als möglich, obwohl Pittsburgh mit dem kühlschrankgroßen Quarterback Ben Roethlisberger leicht favorisiert war. Statt eines standesgemäßen Einzugs in die Ruhmeshalle des American Footballs sorgte Warner für den zu diesem Zeitpunkt längsten Touchdown der Super-Bowl-Ära.

An der gegnerischen 1-Yard-Linie unmittelbar vor der Pause suchte Warner seinen Receiver Anquan Boldin – fand genau auf Höhe der Goalline aber Steelers-Linebacker James Harrison, der den Spielball über bis dahin nie gesehene 100 Yards in die Cardinals-Endzone trug. Der Rekord hatte aber nur vier Jahre Bestand, weil Jacoby Jones von den Baltimore Ravens beim 34:29 über die San Francisco 49ers einen Kickoff-Return über 109 Yards mit einem Touchdown vollendete. Warner brachte die Cardinals in der zweiten Halbzeit zurück ins Spiel und sogar mit 23:20 in Führung. Aber 35 Sekunden vor Spielende bescherte Santonio Holmes den Steelers mit einem der großartigsten Catches den Titel, als er in der Ecke der Endzone noch so eben mit beiden Füßen vor der weißen Auslinie auf den Rasen tippelte – Touchdown und somit der zweite Super-Bowl-Triumph für Big Ben Roethlisberger, Arizona wartet bis heute auf einen Super-Bowl-Erfolg.

Super Bowl: Ein All-Star-Spiel und Bradshaws bissige Freude

2. Super Bowl 13 (1979): Pittsburgh Steelers – Dallas Cowboys 35:31

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Aus den Reporterkabinen betrachtet müssen sich die Journalisten damals vorgekommen sein wie bei einem All-Star-Game. Sage und schreibe 26 zukünftige Hall-of-Famer sahen sie beim Blick auf den Rasen: acht Coaches und nicht minder als 18 Spieler (elf Steelers und sieben Cowboys). Das erste Aufeinandertreffen zweier Super-Bowl-Sieger und Rematch für Super Bowl 10 (die Steelers hatten 21:17 gegen die Cowboys gewonnen) geriet nicht nur für die 79.484 Zuschauer in Miamis Orange Bowl zu einem nationalen Feiertag.

Auch wenn sich die beiden besten Defensivreihen der Saison gegenüberstanden, wurde es ein Punkte-Spektakel. 318 Yards Raumgewinn erzielte Steelers-Quarterback Terry Bradshaw mit nur 17 Würfen, darunter eine wahre 75-Yards-Bombe auf John Stallworth, viermal bedeuteten seine gefangenen Pässe einen Touchdown. Die von Chuck Noll (Pittsburgh) und Tom Landry (Dallas) gecoachten 70er-Jahre-Rivalen schenkten sich nicht den Dreck unter den Fingernägeln, spektakuläre Spielzüge und Ballgewinnen durch knallharte Defensive sorgten für beste Unterhaltung. Traurigster Mann des Abends war Cowboys-Tight-End Jackie Smith, der kurz vor der Pause den 21:21-Gleichstand verpasste, weil er den vermutlich einfachsten Catch seiner Karriere fallen ließ. Smith ist aufgrund herausragender Leistungen in 16 Profijahren einer der besagten Hall-of-Famer – und doch vor allem für diesen Drop bekannt. Nach einem Field Goal zum 17:21 wurde es im letzten Viertel so richtig wild.

Bradshaws Steelers zogen mit 35:17 davon, aber Dallas mit Quarterback Roger Staubach kämpfte sich zurück – nach einem erfolgreichen Onside-Kick mit anschließendem Touchdown zum 31:35 wollte dies 22 Sekunden vor dem Ende aber nicht noch mal gelingen. Terry Bradshaw, als bester Spieler des Spiels ausgezeichnet und insgesamt viermal mit Pittsburgh Super-Bowl-Sieger, genoss den Triumph am Ende auf seine Weise: Nach der Partie erzählte er Journalisten, Cowboys-Linebacker Thomas Henderson habe ihn beleidigen wollen, indem dieser ihm unterstellt habe, das Wort Katze nicht buchstabieren zu können. Bradshaw mit süßer Ironie: „Fragt ihr ihn, ob er MVP buchstabieren kann.“

Super Bowl: Das beste Finale in der Geschichte der NFL

1. Super Bowl 51 (2017): New England Patriots – Atlanta Falcons 34:28 Overtime

Was macht einen einzelnen Super Bowl zum besten der Geschichte? Eine nicht für möglich gehaltene Aufholjagd mit 25 aufeinanderfolgenden Punkten? Die erste Verlängerung der NFL-Geschichte im letzten Spiel einer Saison? 30 Rekorde, darunter den für Tom Brady als ersten Quarterback mit fünf Ringen an den Fingern? Dass der unterlegene Spielmacher Matt Ryan mit einem Rating von 144.1 die viertbeste Quarterback-Leistung der Super-Bowl-Geschichte abgeliefert hatte? Dass New Englands Receiver Julian Edelmann mit einem schier wahnsinnigen, die Hoffnungen der Patriots am Leben haltenden Catch die Dämonen des David Tyree (siehe Super Bowl 42) verdrängte?

Ja, all das. Weil es nicht im Entferntesten auszumalen ist, dass diese Ereignisse alle in nur 60 Minuten American Football unterzubringen sind. Das Dumme nur: Es haben nicht alle der zu Spielbeginn 70.807 anwesenden Zuschauer in Houstons NRG Stadion, denn bei einem 3:28-Rückstand Mitte des dritten Viertels ergriffen nicht wenige New-England-Anhänger wie zum Beispiel Hollywood-Star und Patriots-Edelfan Mark Wahlberg die Flucht. Sie verpassten einen unvergesslichen Endspurt, in dem Tom Brady seine leck geschlagene Offensive wie ein großer Kapitän steuerte.

Die zehn besten Super Bowls - im Ranking und mit Video (5)

Selbst Mitte des vierten Viertels sahen die Falcons noch uneinholbar aus, doch Dont’a Hightower schlug Matt Ryan den Ball aus der Hand – Angriffsrecht New England. In nicht einmal sechs Minuten Spielzeit drehen Brady und die Patriots das Spiel, Danny Amendola fing zunächst einen Touchdown. Und obwohl James Whites Lauf 57 Sekunden vor dem Ende und der anschließende Extrapunkt New England das 28:28 und damit die erste Overtime der Super-Bowl-Geschichte bescherten, konnten sich alle Patriots vor allem bei Julian Edelman bedanken. Bradys Lieblings-Receiver ließ sich auch von drei Falcons nicht kleinkriegen, brachte im Nachfassen und in horizontaler Lage seine Hände zwischen Rasen und Ball, der schon eine Interception zu werden schien, und hielt den Angriff am Leben. Dass der Münzwurf am Ende den Patriots von Head Coach Bill Belichick das erste Angriffsrecht sicherte, schien wie von höher bestimmt. Runningback James White, der mit 20 Punkten an dem Triumph beteiligt war, lief in die Endzone – die Lombardi-Trophäe ging auf dramatischste und spektakulärste Weise mal wieder nach New England. Wer sich fragt, was noch mehr passieren muss, um diesen Super Bowl als besten der Geschichte abzulösen, muss ganz schön viel Phantasie haben.

Die zehn besten Super Bowls - im Ranking und mit Video (2024)
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Author: Nathanial Hackett

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